Navid Kermani wurde als 1967 als vierter Sohn iranischer Eltern in Siegen geboren.
Nach dem Abitur hospitierte er am Theater an der Ruhr und studierte anschließend Orientalistik, Philosophie und Theaterwissenschaft in Köln, Kairo und Bonn. Dort promovierte er 1998. 2005 folgte die Habilitation.
Während des Studiums arbeitete er zunächst als Regieassistent, später als Dramaturg am Schauspiel Frankfurt und am Theater an der Ruhr.
Von 1994 bis 1997 gründete und leitete er ein Sprach- und Kulturzentrum in Isfahan
Von 1996 bis 2000 war er fester Autor im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Von 2000 bis 2003 war er Long Term Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Unter anderem leitete er zusammen mit Almut Sh. Bruckstein das Projekt Jüdische und Islamische Hermeneneutik als Kulturkritik und schlug zusammen mit Wolf Lepenies eine Jüdisch-Islamische Akademie vor. Ein weiteres Projekt war der Westöstliche Diwan
Von 2005 bis 2007 arbeitete er als Regisseur und Kurator für außergewöhnliche Veranstaltungen am Schauspielhaus Köln. Gemeinsam mit Guy Helminger ist er seither Gastgeber des Literarischen Salons in Köln und inzwischen auch gemeinsam mit Claus Leggewie in Essen.
Das Jahr 2008 verbrachte er als Stipendiat der Villa Massimo in Rom.
2008 schlug er die Gründung einer Akademie der Künste er der Welt in Köln vor, die vom Rat der Stadt 2009 beschlossen wurde und Ende 2011 ihren Betrieb aufnehmen wird.
Von 2009 bis 2012 war er Senior Fellow am Kulturwissenschaftliche Institut Essen zum Kulturwissenschaftlichen Institut Essen.
2010 hielt er die Frankfurter Poetikvorlesung , 2012 die Göttinger, 2014 die Mainzer Poetikvorlesungen.
Im Sommersemester 2013 war er Gastprofessor für Ideengeschichte des Islam an der Goethe-Universität Frankfurt. Im Frühjahr 2014 lehrte er als Max Kade Distinguished Visiting Professor deutsche Literatur am Dartmouth College in den Vereinigten Staaten.
Am 23. Mai hielt er im Bundestag die Festrede zum 65. Jahrestag der Verkündung des Grundgesetzes
Für sein akademisches und literarisches Werk ist Navid Kermani vielfach ausgezeichnet worden, zuletzt mit der Buber-Rosenzweig-Medaille 2011, Hannah-Arendt-Preis und dem Kleist-Preis
Navid Kermani ist Mitglied im Präsidium der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Akademie der Wissenschaften in Hamburg.
Er veröffentlicht regelmäßig Artikel, Reportagen und Kunstbetrachtungen, vor allem in der Zeit, der Süddeutschen Zeitung und der Neuen Zürcher Zeitung.
Er ist verheiratet, hat zwei Kinder, besitzt einen deutschen und einen iranischen Paß und lebt als freier Schriftsteller in Köln
Seine Sachbücher erscheinen bei C. H. Beck, das literarische Werk im Carl Hanser Verlag.